Der Boden unter unseren Füßen
Samstag, 20. September, Mittag, irgendwo, in Erasier:
Lex hob die linke Hand, um ihre Augen von der Sonne abzuschirmen. Einen Moment noch lag sie regungslos da, bis ihr Gedächtnis wieder funktionierte. Obwohl ihr jeder Muskel, jede Faser schmerzte, war sie schnell auf den Beinen. Ein paarmal musste sie blinzeln, bis sie sah, wo sie war.
Das macht doch keinen Sinn. Ihre Gedanken brachen ab, als sie sich an ihre Ausgangssituation erinnerte: Da war die Tankstelle. Josy war bei ihr gewesen, als ein Feuer ausgebrochen war. Es hatte nach Benzin und Qualm gerochen, als die Explosion das Bewusstsein aus ihr gefegt hatte.
„Josy?!?“ Sie drehte sich um und war erleichtert, zu sehen, wie die Zweijährige aufstand, nur um kurz darauf in ihre Richtung zu laufen.
“¡Gracias a Dios! Venga, princesita.“ („Gott seid Dank! Komm hier her, Prinzessin!“) In der Aufregung fand sie zurück zu ihrer Muttersprache.
Einige Sekunden nur vergingen, bis Lex ihre Tochter noch einmal ganz genau auf mögliche Verletzungen prüfte und sie, als sie keine fand, erleichtert in den Arm nahm.
”¿Dónde estamos, mama?“ („Wo sind wir?”)Eine Haarsträhne war dem Kind ins Gesicht gefallen und obwohl Josys Gesicht, wie wahrscheinlich auch ihr eigenes, mit Staub verdreckt war, strich sie ihr die Haare aus dem Gesicht.
”Vamos a ver. Más ven cuatro ojos que dos.” („Wir werden sehen. Vier Augen sehen mehr, als zwei.”) Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie wusste doch selbst nicht, wo sie hier gelandet waren. Nach Austin sah es auf jeden Fall nicht aus.
„Was denkst du? In welche Richtung wollen wir gehen?“ Josy nahm die Hand ihrer Mutter und sie machten sich, ohne es zu wissen, auf den richtigen Weg zur nächstgelegenen Zivilisation.
OOC.: Wir werden sehen, welche das ist.