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 Drigers Haus

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BeitragThema: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeFr Apr 06, 2012 7:52 am

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Miranda Selentiano

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSo Apr 15, 2012 1:00 am

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Einstiegspost im neuen Forum

Auf dem Tisch standen wirklich Dosen und Tüten mit Fertiggerichten, so wie Leena es angekündigt hatte. Mi fragte sich, ob sie Einkaufen gewesen war, oder ob der Vorbesitzer diese Dinge hinterlassen hatte. Wenn ja, dann konnte er kein besonders talentierter Koch gewesen sein. Nicht dass sie selbst einer war - ihre Adoptivmutter hatte stets dafür gesorgt, dass in dem streng bürgerlichen Haushalt eine warme Mahlzeit auf den Tisch kam. Und sie hatte nie gewollt, dass Miranda ihr assistierte, höchstens einmal, um den Tisch zu decken oder abzuspülen.
Aber versuchen konnte sie es - sie glaubte auch nicht, dass Leena Widerrede duldete. Und es war etwas zu tun, alles, was sie beschäftigte, war ihr recht.
Neugierig nahm sie eine der Tütensuppentüten in die blutverschmierten Hände und begann die Zubereitungenanweisungen zu lesen. Es hörte sich nicht schwer an, einfach Wasser zum Kochen bringen, das Pulver hineingeben und umrühren.
Sie konnte immer noch Aidens Gesicht vor sich sehen. Ich sehe dich nicht an...
Als sie aufsah, bemerkte sie, dass die Fremde ihr gefolgt war.
"Dein Haar...", sagte sie geistesabwesend, weil es das war, was am meisten ins Auge stach. "Es ist so rot, es scheint beinahe in Flammen zu stehen."
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSo Apr 15, 2012 1:21 am

Scarlet lehnte sich gegen den Türrahmen und sah Mira zu, wie sie die Anweisungen auf einer Packung Tütensuppe las. Es dauerte nicht lange, bis das Mädchen aufsah und sie bemerkte. Ihr Kommentar zu Scarlets Haaren klang geistesabwesend, als wäre sie in Gedanken ganz wo anders.
Die Dämonin lächelte: "Scharf beobachtet, Watson." Sie stieß sich vom Türrahmen ab, ging zu Mira und stellte sich neben sie. Neugierig spähte sie über ihre Schulter auf die Tüte in den Händen des Mädchens und las sich den Text durch.
"Und deine Hände sind so dunkelrot, man könnte meinen sie wären blutbeschmiert", bemerkte sie beiläufig.
Sie streckte die Hand aus, strich mit den Fingern sanft über Miras Haut und betrachtete die rote Flüssigkeit mit nachdenklichem Gesichtsausdruck. Langsam nährte sie die Fingerspitzen ihrem Mund und leckte das Blut ab. Einen Augenblick lang schloss sie die Augen, als würde sie das Aroma eines Weines testen, das sich erst entfalten musste. Dann schlug sie die Augen wieder auf und lächelte verschmitzt. "Definitiv echtes Blut. Schätzchen, du solltest dir lieber die Hände waschen, bevor du anfängst das Süppchen hier zu kochen. Blut mit Suppe schmeckt nur halb so gut."
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Miranda Selentiano

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSo Apr 15, 2012 1:53 am

Wer ist Watson?, fragte sich Mi, doch sie glaubte nicht, dass sie von der Fremden eine Antwort darauf erhalten würde.
"Das sind sie wohl wirklich.", entgegnete Mi und betrachtete interessiert ihre Hände, so als wäre ihr gerade aufgefallen, dass Blut an ihnen klebte. Wie war das denn passiert?
Es gefiel ihr nicht, von dem anderen Mädchen berührt zu werden. Es war, als müsste dieser Berührung eine Art Freundschaft zugrunde liegen, die real nicht existierte. "Ich kenne nicht einmal deinen Namen!", sagte Mi und klang vorwurfsvoll. Sie begann sich zu fragen, ob die Fremde vielleicht ein Vampir war und wenn ja, warum sie dann nicht in ihrem Sarg lag und schlief.
"Und ich wette, du hast es noch nie ausprobiert..."
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSo Apr 15, 2012 2:07 am

"Wie unhöflich von mir", erwiderte Scarlet spöttisch, als Mira sich beschwerte, dass sie nicht einmal ihren Namen kannte. "Scarlet, stets zu Diensten", sie verbeugte sich galant.
'Und ich wette, du hast es noch nie ausprobiert'
Scarlet sah Mira überrascht an, dann begann sie schallend zu lachen. "Oh, ich mag dich!", verkündete sie, immer noch leise kichernd. "Viel unterhaltsamer als die Griesgrämige im Wohnzimmer." Kopfschüttelnd nahm sie Mira die Tüte aus der Hand und begann in den Schränken nach Töpfen zu stöbern. Sie zog zwei hervor und platzierte sie auf dem Herd.
"Sei dir da nicht so sicher", sagte sie, während sie die Spüle misstrauisch beäugte. Wasser...solange es mit Suppe vermengt war, in Ordnung. Aber wehe das war eine dieser heimtückischen Spülen, deren Wasserstrahlen dazu neigten alles ringsherum nass zu machen. Ieeh.
"Aber bitte, testen wir es doch aus. Dann kannst du ganz sicher sein."
Sie füllte die beiden Töpfe mit Wasser, dabei sorgfältig darauf achtend Abstand von der Spüle zu halten. Die nun vollen Töpfe zurück auf den Herd stellend, betrachtete sie die Knöpfe und Schalter verwirrt, bevor sie sich entschloss, den einfachen Weg zu gehen. Sie umhüllte die Töpfe mit Flammen und wartete, bis das Wasser zu kochen begann, bevor sie das Feuer erlöschen ließ.
Die Tüte aufreißend gab sie je die Hälfte des Inhalts in die Töpfe und kehrte dann zu Mira zurück, um ein wenig Blut zu holen. Auch wenn sie das Missfallen des Mädchens spürte, als sie sie erneut berührte- es kümmerte sie nicht. Das Blut an ihren Fingern strich sie am Topfrand eines Topfes ab und beobachte wie die dunklen Tropfen sich im Wasser verloren.
"So. Einmal mit Blut, einmal ohne", meinte sie zufrieden.
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSo Apr 15, 2012 2:24 am

"Mira.", sagte Mi und fragte sich, warum sie sich überhaupt noch Mühe gab, ihren eher passenden Namen zu verheimlichen. Dass Scarlet behauptete, sie zu mögen, akzeptierte sie stirnrunzelnd. Das Mädchen beging denselben Fehler wie Aiden - es glaubte sie zu kennen. Aber das tat weh, und so dachte sie schnell etwas anderes.
Mit einer Art makabren Faszination sah Mi Scarlet zu, wie sie die Suppe mit ihrem Blut kochte. Kaum verwundert nahm sie zur Kenntnis, dass Scarlet mit bloßen Händen Feuer erzeugen konnte. Es passte ins Bild, irgendwie. "Du weißt, dass du die Elektronik kaputtmachen könntest?", bemerkte sie halbherzig. Es könnte ja sein, dass Leena irgendwann einmal normal auf diesem Herd kochen wollte. Und Leena wurde so schnell wütend. Vermutlich auch, wenn sie Suppe mit Blut serviert bekam.
"Wenn du Leena die Suppe mit dem Blut vorsetzt, bringt sie dich um.", stellte sie nüchtern fest. Soviel war sicher.
Mi wischte die blutverschmierten Hände an ihrem T-Shirt ab und griff sich eine der anderen Dosen. Nur Suppe würde Leena nicht genügen.
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSa Apr 21, 2012 5:29 am

"Die Elektronik?", Scarlet zog eine Augenbraue hoch. Glaubte Mira ernsthaft, dass der Zustand der Elektronik sie kümmerte? Die trockene Feststellung Miras, dass Leena sie umbringen würde, wenn sie ihr diie blutige Suppe vorsetzte, quittierte sie mit einem Grinsen, das erstaunlich kindlich wirkte. Vorfreudig, so als ob sie einen Plan ausgeheckt hatte, der ihr diebische Freude bereiten würde.
"Was Leena nicht weiß, macht sie nicht heißt", meinte sie schulterzuckend. "Außerdem hat sie sowieso schon versucht mich umzubringen, einmal mehr oder weniger macht da jetzt auch keinen Unterschied mehr."
Scarlet machte Mira Platz, als diese (nun endlich mit blutfreien Händen) mit einer weiteren Dose ankam.
Sie warf einen Blick auf die Dose. 'Maggie-Hackfleischbällen'.
"Bist du dir sicher, dass die noch haltbar sind?"
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSa Apr 21, 2012 6:43 am

"Nein.", stimmte Mi halbherzig zu. "Das ist wohl dein Job." Dinge 'heißmachen', das meinte sie. Scarlet schien ein Mensch zu sein, der dauerhaft in Flammen stand. So wie Leena jemand war, den Mi mit Eis verband. Knirschendem, beweglichen Arktiseis. Scheinbar harmlos, aber dennoch in der Lage, Schiffe zu versenken, ganze Kontinente zu erschüttern. Und sie? Was war sie wohl? Ein Stein, der immer tiefer im Meer versank, ohne zu trudeln? Eine Spiegelscherbe, die das zeigte, was die Menschen sehen wollten, aber verzerrt und verfälscht?
Sie dachte zu viel nach, sie wusste es. Stillschweigend nahm sie zur Kenntnis, dass Leena versucht hatte, Scarlet umzubringen. Sie fragte sich, ob das ein Witz sein sollte. Wenn Leena sie tot sehen wollte, warum war Scarlet dann hier? Überhaupt, warum ließ Leena sie beide am Leben, wo sie doch die ganze Schule, jeden einzelnen von ihnen, der eine Fähigkeit besaß, brennen und sterben sehen wollte?
Mit einem stummen Seufzen gab Mi den Versuch zu kochen auf und drückte Scarlet die Dose in die Hand. "Probier es aus.", meinte sie gleichgültig. Sie ging nun zu einem der Wandschränke und holte drei Teller heraus. Bestimmt wollte Leena auch, dass der Tisch gedeckt wurde. Sie verteilte die Teller auf dem Tisch, den eine dicke Staubschicht überzog. Besteck und Gläser folgten.
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSa Apr 21, 2012 6:52 am

Scarlet lachte über Mi's Hinweis, dass 'das wohl ihr Job sei'. Im ersten Moment hatte sie gar nicht verstanden, worauf Mira hinauswollte, bis sie ihre letzten Worte im Geiste nochmal wiederholt hatte. Die andere war zu süß. Sie hatte noch nie jemanden getroffen, der selbst die einfachsten Redewendungen so interpretierte.
Ohja, Mira würde sicherlich eine unerschöpfliche Quelle des Amüsements sein.
"Gut erkannt", meinte sie und betrachtete die Dose, die Mira ihr in die Hand gedrückt hatte mit misstrauischem Blick. Probieren hielt sie für einen nicht ganz so vernünftigen Plan, jedenfalls nicht, wenn sie nicht enge Freundschaft mit dem Badezimmer schließen wollte. Stattdessen drehte sie die Dose in ihren Händen, bis sie ein Haltbarkeitsdatum fand.
Hm. Kann man noch essen, beschloss sie.
Sie suchte in den Schränken nach einer Pfanne, stellte diese auf eine der verbliebenen freien Herdplatten. Butter oder Öl suchte sie vergebens, schulterzuckend warf sie den Packungsinhalt einfach so in die Pfanne und erhitzte diese. Im Hintergrund hörte sie Geschirr klappen, Mira decke wohl den Tisch.
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Yaleen Tajeron

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSa Apr 21, 2012 8:47 am

Einstiegspost

Yaleen seufzte, als sie sicher war, dass die beiden in der Küche verschwunden waren und warf schließlich einen Blick auf den Riss in ihrem Oberschenkel. Die Wunde brannte noch immer, hatte jedoch bereits aufgehört zu bluten. Sie lehnte sich vor und stüzte die Ellbogen auf die Knie, die Augen kurz geschlossen. Äußerlich wirkte sie ruhig und gefasst, doch in ihr tobten die Gedanken.
Mira hatte sich endlich in die Küche begeben und Scarlet war ihr geflogt - um zu helfen, oder Mira gegen sie aufzustacheln? In Yaleens Gesicht zuckte es. Das Ganze begann aus dem Ruder zu laufen: Sie hätte Scarlet ignorieren sollen... aber wer weiß, vielleicht wäre dann alles nur schlimmer gekommen.
Sie konnte keinem von beiden trauen, Scarlet schon gar nicht, und Mira war zu unstabil, um in wirklich Wichtiges eingeweiht zu werden. Scarlet zu töten, wäre schwierig...
Yaleen stand vor einem Dillemma, und sie hatte noch keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollte.
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Miranda Selentiano

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeSa Apr 21, 2012 10:31 am

Sie war fertig.
Und Nichtstun war nicht gut, das hatte Mi längst festgestellt. In diesen Momenten der Stille versuchte sie immer wieder mit Kido zu reden, doch er antwortete längst nicht mehr. Sie fragte sich oft, wo er jetzt gerade wohl war. Was er tat. Was er wohl denken würde, wenn er sie jetzt sehen könnte. Wärst du stolz? Und dann war da immer diese seltsame Trauer, ja Trauer, aber keine Wut. Sie konnte nicht wütend sein, dass er sie zurückgelassen hatte. Er mochte seine Gründe gehabt haben.
Und dann Aiden. Irgendwie war es fast noch schlimmer, an Aiden zu denken. Vielleicht weil die Erinnerung noch frisch war, und lebendig. Aber Aiden... er bedeutete ihr nichts. Er sollte ihr egal sein.
Es gab nichts mehr zu tun, der Tisch war gedeckt, das Essen kochte eine andere. Mi setzte sich auf die verstaubte Eckbank, in die Mitte, wo der Knick war. Als fürchtete sie, jemand würde hereinstürmen und versuchen, sie da wegzureißen, zu entführen, suchte sie sich den Ort, der am unzugänglichsten war.
Sie zog die Beine an, schlang die Arme darum und kauerte sich zusammen. Niemand sagte etwas, Scarlet werkelte stumm vor sich hin.
Irgendwann ertrug sie die Stille nicht mehr. "Fertig?", fragte sie Scarlet und latente Panik schwang in ihrer Stimme mit.
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeMo Apr 23, 2012 8:45 am

Das Geklapper verstummte, anscheinend war Mira mit dem Tischdecken fertig. Scarlet schnappte sich einen Pfannenwender und wendete die Hackfleischbällchen, was erstaunlich gut ging, wenn man bedachte, dass sie kein bisschen Öl oder Butter in die Pfanne gegeben hatte. Die Suppe köchelte vor sich hin, Scarlet warf einen kurzen Blick hinein und beschloss, dass sie bald fertig zum Verzehr sein würde.
Einige Augenblicke lang herrschte Stille, dann durchbrach Miras Sstimme die Stille. 'Fertig?'
Scarlet drehte sich zu ihr um, ein wenig überrascht über den panischen Unterton, der in dem einzelnen Wort mitschwang. Wovor hatte Mira Angst? Vor der Stille? Das wäre mal eine interessante Phobie. Scarlet speicherte die Information ab und beschloss das irgendwann genauer zu untersuchen.
So gut wie", antwortete sie. Sie beförderte einen Löffel aus einer der Schubladen zu Tage und kostete vorsichtig die Suppe (die ohne Blut, wohlgemerkt). "Hm. Fehlt ein bisschen gemahlenes Knochenmehl. Abgesehen davon: essbar. Was meinst du?" Scarlet kramte einen weiteren Löffel hervor und füllte beide Löffel mit Suppe. Einmal mit Blut, einmal ohne. Sie hielt beide in Mira's Richtung, forderte sie stumm auf herzukommen und zu probieren.



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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeMo Apr 23, 2012 8:58 am

Mi löste sich erleichtert aus ihrer starren Position und beugte sich über den Tisch. Sie stützte sich auf ihre Ellenbogen und ließ sich von Scarlet füttern wie ein kleines Kind. Und da sie nicht wusste, welche Suppe die mit ihrem Blut war, schleckte sie beide Löffel ab. Irgendwie fühlte es sich auch richtig an, dass ihr Blut zu ihr zurückkehrte. Ein Kreislauf.
Aber sie konnte keinen Unterschied schmecken. "Ich meine", sagte sie, "Meine Knochen kriegst du nicht." Sie klang sehr ernsthaft. Sicherheitshalber. Man konnte nie wissen.
"Soll ich Leena rufen?" Sie stützte den Kopf auf ihre Hände. Dann würde diese zum Essen herkommen und sie würden reden und um den Tisch sitzen und essen und es würde sich fast normal anfühlen, fast so als wäre das hier eine Art Notfallfamilie...
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Scarlet Monroe

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeMo Apr 23, 2012 9:17 am

Scarlet war ein wenig beeindruckt, dass Mira tatsächlich ihne zu zögern beide Löffel Suppe aß; sich von ihr füttern ließ wie ein Kleinkind. Vielleicht war sie das ja auch. Ganz sicher war sich Scarlet nicht, so wie sich das Mädchen teilweise benahm.
Ein leises Kichern stieg aus ihrer Kehle auf, als Mira ihren Kommentar zur Suppe abgab. "Ach wie schade. Es hätte sicher gut geschmeckt." Sie nahm die Löffel wieder mit und warf sie in die Spüle. "Ja, ruf doch mal die liebe Leena. Wir wollen ja nicht, dass das Essen kalt wird. Wäre eine Verschwendung deines freundlicherweise geopferten Blutes."
Sie brachte die Suppentöpfe an den Tisch, wo sie sie auf den Untersetzern abstellte. Die Flammen, die immer noch die Pfanne umhüllten, löschte sie und trug dann auch diese hinüber, bevor sie sich neben Mira auf die Bank setzte.
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Yaleen Tajeron

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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeMo Mai 07, 2012 5:08 am

"Die liebe Leena ist schon da."
Yaleen hatte sich gegenüber des Tisches an die Wand gelehnt und mit hochgezogenen Augenbrauen dem Gespräch zu gehört, nun rauschte sie zu den anderen hinüber und ließ sich auf einem der Stühle nieder, die auf der anderen Seite des Tisches standen. Sie war nicht gerade begeistert von der Blutsuppe, doch konnte sie unmöglich vor Scarlet Schwäche zeigen. Und Yaleen beschloss, das Beste daraus zu machen.
Sie fixierte Mira mit ruhigem Blick.
"Wusstest du", begann sie in gleichgültigem Tonfall. "das es Kulturen gibt, in denen es heißt, das Blut eines anderen zu sich zu nehmen, gäbe einem Macht über die Gedanken und Entscheidungen von diesem? Interessante Möglichkeit, findest du nicht?"
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeMo Mai 07, 2012 8:56 am

"Du hast einen merkwürdigen Geschmack.", unterstellte Mi Scarlet, ließ aber nicht erkennen, ob das Lon oder Kritik sein sollte. Jedenfalls würde die andere nicht noch mehr von ihr bekommen. Sie brauchte ihren Körper noch für eine Weile...
Mi fuhr herum, als Leenas Stimme so plötzlich und unerwartet erklang, sackte dann aber gleich wieder kraftlos in sich zusammen, so als könne sie Leena nicht als echte Bedrohung wahrnehmen. "Da bist du ja.", stellte sie mäßig interessiert fest. Hatte Leena schon lange zugehört?
Ganz die "stolze Köchin", zog sie die Teller der beiden anderen zu sich herüber und füllte sie mit Suppe. Sie wählte zufällig den linken Topf, ohne zu wissen, ob das der mit oder der ohne Blut war. Was spielte es auch schon für eine Rolle? Sie fügte den Suppentellern noch ein paar Hackfleischbällchen hinzu und setzte sie den anderen Mädchen vor.
"Wer spricht das Tischgebet?" Es war nicht erkennbar, ob das ein Scherz sein sollte.
Sie lauschte Leenas Worten und ließ sie auf sich wirken. Fügte sich scheinbar in ihr Schicksal. "Das wusste ich nicht.", entgegnete sie. Interessant... darüber ließ sich streiten. "Aber glaub mir, du willst meine Gedanken nicht kennen...", versicherte sie Leena eindringlich. Doch seltsamerweise klang es nicht wie eine Drohung, eher wie eine Warnung. So als wäre sie tatsächlich um Leenas Wohl besorgt.
Und Kontrolle? Wie sollte Leena kontrollieren können, was Mi selbst manchmal nicht verstand?
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeDo Nov 01, 2012 3:38 am

Zeitsprung

Mit jedem verstrichenen Tag wurde die Welt ein wenig grauer. Und während der Sommer sich langsam seinem Ende zuneigte und verblasste, arrangierten sich die Bewohner der aus der Not geborenen Wohngemeinschaft miteinander. Scarlett und Leena stritten sich immer noch häufig, meist über Kleinigkeiten. Aber sie gingen sich nicht mehr jedes Mal sofort an die Kehle. Und Mi? Mi lebte einfach weiter jeden Tag, tat, was man ihr sagte, automatisch wie eine Maschine, während alles immer mehr an Bedeutung verlor.

Sie saß in der Küche, auf der Eckbank, die Füße angezogen, die Arme um die Knie geschlungen. Starrte Löcher in die gegenüberliegende Wand, ohne es zu merken, in Gedanken ganz weit fort.
Leena ließ sie immer Hausarbeit machen, den ganzen Tag, es gab immer etwas zu putzen in dem verwahrlosten Haus. Aber jetzt war Leena gerade nicht da und das war nicht gut. Nichtstun war nicht gut. Sie musste an Aiden denken, und an Kido. Beide nun weit weg und unerreichbar. Unwillkürlich fasste sie sich ins Gesicht, als könne sie den Phantomschmerz der Berührungen immer noch spüren.
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeDo Nov 15, 2012 6:15 am

Scarlet betrat die Küche und entdeckte sofort Mira auf der Eckbank. Wie so oft hatte sich die andere ganz klein gemacht, schien sich selbst zu umarmen und starrte mit leerem Blick die Wand an. Die Dämonin seufzte leise, ging zu einem der Wandschränke und nahm eine Tafel Schokolade heraus. Entgegen Leenas...'Wünschen'...schlich sie ab und an ins nahegelegene Dorf um ihre Vorräte aufzustocken und brachte dabei nicht nur das Notwendigste mit. Leckereien für Frustmomente (und davon gab es in dieser instabilen und merkwürdigen Wohngemeinschaft mehr als genug) waren in den Schränken verstaut. Leena schaute eh nie da rein- oder hatte bisher noch nichts dazu gesagt.
Sie brach die Tafel in Stücke, nahm eines für sich selbst und warf den Rest vor Mira auf den Tisch.
"Soll gegen Trübsal helfen", meinte sie, beinahe unbeholfen wirkend als sie sich neben Mira auf die Bank setzte, den Kopf in den Nacken legte und die Decke anstarrte.
Nach kurzem Schweigen fügte sie hinzu: "Du bist langweilig wenn du das", sie gestikulierte zu Miras Körperhaltung und ihrem Gesichtsausdruck, "machst und Leena ist nicht da, also kann ich nicht mal sie ärgern..." Sie blies sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Laaangweeeiiilig", wiederholte sie, langezogen und fast wie ein kleines Kind klingend.
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeDo Nov 15, 2012 7:54 am

Sie sah auf, als Scarlet hereinkam, ihre roten Haare leuchtend wie Feuer.
"Ich bin nicht trübselig.", entgegnete Mi halbherzig. Allerdings nahm sie sich von der Schokolade ein Stück. Schokolade hatte sie immer gemocht. Sie lutschte darauf herum, bis es nur noch eine klebrige Masse in ihrem Mund war. Wenigstens das musste man ihren Adoptiveltern lassen, Schokolade hatte es immer gegeben, in dem kleinen Reihenhaus. Wenn Mi auch nicht sicher war, ob sie sie je glücklich gemacht hatte.
"Hast du dir jemals gewünscht, die Menschen um dich herum leiden zu sehen?", fragte sie plötzlich, so als ob sie Scarlet gar nicht zugehört hätte.
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeDo Nov 15, 2012 10:48 am

Mit dieser Frage hatte Scarlet nicht gerechnet. Sie richtete sich etwas auf und sah Mira nachdenklich an.
"Ja", erwiderte sie schließlich ehrlich. Dann, nach kurzem Zögern: "Einmal habe ich diesem Wunsch nachgegeben."
Jahrelang hatte sie alles ertragen, mit jedem gerade noch zurückgehaltenen Wort war der Hass ihn ihr gewachsen, der Drang diejenigen, die ihr Leben zur Qual machten, selbst leiden zu sehen war schließlich übermächtig geworden. Wenn sie die Augen schloss sah sie immer noch die lodernden Flammen vor sich, hörte die Schreie und spürte die Hitze auf ihrer Haut. Aber da war noch mehr. Das Gefühl der Befreiung, endlich loslassen zu können, das Vibrieren ihres Körpers als irres Gelächter sie schüttelte...
Scarlet schob die Erinnerungen beiseite und konzentrierte sich wieder auf Mira. "Wieso willst du das wissen, Engelchen? Hat dich jemand geärgert?" In ihrer Stimme klang der vertraute Singsang des Sarkasmus mit, der Scarlet's Stimme nur selten verließ.
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BeitragThema: Re: Drigers Haus   Drigers Haus Icon_minitimeFr Nov 16, 2012 5:55 am

Mi löste den Blick zum ersten Mal von der Wand und sah Scarlet aufmerksam an. Sie war nicht überrascht. Sie hatte gewusst, dass auch Leena denselben Wunsch hegte, und deswegen waren sie letztendlich doch alle hier, oder? Das war es, was sie verband. Scarlet wäre nicht bei Leena geblieben, wenn sie der Gedanke abstoßen würde.
Aber... hatte sie da wirklich Reue in Scarlets Tonfall entdeckt? Sie konnte Menschen so schwer einschätzen.
"Geärgert?" Ihre Stimme klang ein wenig zittrig, dünn und hohl. "Nein, ich denke nicht?" Ihr Blick wanderte wieder zur Wand, blieb an jeder Einzelheit der Rauhfasertapete hängen.
"Es ist nur,", gab sie die Antwort, die sie schon Leena zur Erklärung gegeben hatte. "Warum sollen sie glücklich sein, wenn ich es nicht bin?" Sollte dem Ganzen, dem unverständlichen System der Welt nicht wenigstens Gerechtigkeit zugrunde liegen? Mi glaubte das nicht. Sie glaubte an die Sinnlosigkeit, den Nihilismus des menschlichen Leidens. Aber sie musste es ja nicht gutheißen...
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